Michael Streissl, Fotograf und Künstler.

Geboren 1962 in Nürnberg. Absolvent der Fachoberschule für Gestaltung. 2-jährige Ausbildung zum Werbefotografen. Arbeitet seit Mitte der 1980er Jahre als Werbe- und Stillife Fotograf. Ausstellungen in Nürnberg, Erlangen, Regensburg, Forchheim seit den 1990er Jahren.

Die künstlerische Intention Reduzierung auf das Wesentliche

Zielsetzung ist, mit dem eigenen Auge und dem fotografischen Auge einer Kamera, die sichtbare Welt zu reduzieren und ausdruckssteigernd darzustellen. Die „absolute“ Objektivität der Fotografie soll aufgelöst werden. Mit dem konsequenten Verzicht auf Grautöne wird die Darstellung der Wirklichkeit aufgelöst und auf charakteristischen Formen und Strukturen des jeweiligen Objektes reduziert.

Den analogen Aufnahmen der 90er Jahre liegt der Wunsch zu Grunde, zu Vereinfachen, innerhalb der Fotografie einen Weg zu finden, die Darstellung der Wirklichkeit auf das Charakteristische und damit auf das Wesentliche zu reduzieren. Die Suche nach einem eigenen zeitiosen Stil, einer eigenen Bildästhetik nimmt hier ihren Anfang.

Der konsequente Verzicht auf Grautöne wie ebenso jeglicher Farbe führt zu der beabsichtigten Vereinfachung/Reduzierung des Abgebildeten. Die Unfarben Schwarz und Weiss dominieren. Strukturen und Linien treten klar hervor. Die Fotografien erinnern den Betrachter unweigerlich an die ausdrucksstarken Holz- und Linolschnitte des frühen 20. Jahrhunderts.

Die Architektur als ständiger Begleiter des Menschen steht im Mittelpunkt. Vom Verfall bedrohte Bausubstanz, historische Fachwerkbauten, sowie die moderne Nachkriegsarchitektur sind Basis der Arbeiten.

Das inhaltliche Anliegen des Fotografen ist von der Überzeugung geprägt, die den Menschen umgebende Bausubstanz nicht als alltägliche Banalität, als sterilen kalten Funktionsraum oder romantische Kulisse empfinden zu lassen, sondern als einen essentiellen Teil des menschlichen Lebens anzusehen immer modern, immer umstritten, immer teuer, immer nutzbar, immer erhaltenswert, immer belebend.

Seit den 2010er Jahren fügt der Fotograf in seinen neuen großformatigen Arbeiten nun Schriftfragmente hinzu, als einen weiteren essentiellen Teil unseres Alltags, die im direkten Zusammenhang zu dem Abgebildeten stehen. Eine, bis zu Weilen, radikal vereinfachte Information, komplettiert und ergänzt die bildliche Darstellung. Bild und Schrift werden zu zwei gleichberechtigten und stilbildenden Merkmalen.

Mit diesen Schrift-/Textfragmenten hält die Farbe Einzug ins Bild, bewusst dekorativ, plakativ, modern!